Im Jahr 2021 dachten alle, dass $100K sicher sei.
Ich erinnere mich, dass ich sogar dachte, wir hätten eine Chance auf $400K in einem Blow-Off-Top.
Ich sagte meiner Frau, dass wir kurz davor stünden, ein völlig neues Level an Wohlstand zu erreichen… weil das Blow-Off-Top unmittelbar bevorstand.
Dann haben wir bei $69K getoppt – und es hat ewig gedauert, bis ich das wirklich glauben konnte.
Und doch: die Anzeichen waren da, wenn ich bereit gewesen wäre, hinzusehen.
Aber ich war nicht bereit, es zu glauben.
Stattdessen habe ich den Bärenmarkt durchlitten, weil meine Erwartungen völlig falsch mit der Realität abgestimmt waren.
Ich war vor allem von drei Dingen geblendet:
1. Von meinen Erwartungen (geprägt durch 2017)
2. Von meinem eigenen Wunsch, “meine Zahl” zu erreichen
3. Von meiner beinahe religiösen Einstellung zu Bitcoin
Doch das habe ich gelernt:
1. Bitcoin verhält sich in jedem Zyklus gerade so anders, dass die Masse danebenliegt.
Hinterfrage deine Annahmen. Sei misstrauisch, wenn plötzlich alle dasselbe erwarten.
Aktuell scheinen alle einen Blow-Off im Q4 zu erwarten, bei dem sie dann problemlos verkaufen können, bevor der nächste Bärenmarkt kommt (um später viel günstiger zurückzukaufen).
2021 hieß das Meme noch: Diamond Hands, niemals verkaufen.
Heute: „Ein Pump noch, und dann nehme ich Gewinne mit.“
Mal sehen, wie das ausgeht.
Ich sehe zwei Szenarien für maximalen Schmerz:
1. Ein frühes Top, das alle enttäuscht, die auf Euphorie zum Verkaufen warten.
2. Einen flachen Bärenmarkt, der diejenigen zerstört, die alles verkaufen und hoffen, 80 % tiefer zurückzukaufen.
Du musst diese Möglichkeiten „durchspielen“ und einen Plan haben, mit dem du in allen Szenarien ruhig schlafen kannst.
2. Dem Markt ist es völlig egal, ob du am Top verkaufen, ein bestimmtes Nettovermögen erreichen oder dir mit deinen Gewinnen ein Haus kaufen willst.
Ich habe von mehreren Leuten gehört, dass sie MSTR am Top verkaufen wollen, um ein Haus zu kaufen.
Aber damit setzt du dir automatisch ein Ziel im Kopf – du wirst keinen Preis akzeptieren, der darunter liegt.
Und schon basiert deine Analyse nicht mehr auf der Realität, sondern auf deinen eigenen Wünschen und den Immobilienpreisen in deiner Gegend.
In deinem Kopf kann das Top nicht erreicht sein, solange deine Zahl nicht getroffen wurde.
Das macht es viel wahrscheinlicher, dass du deine Gewinne wieder „rundreise“, anstatt dein Kapital zu schützen.
2021 hat mich gelehrt: Sei immer dankbar für die Gewinne, die du gemacht hast.
Denn ich weiß, wie schnell sie verschwinden können.
3. Ich sehe Bitcoin nach wie vor als moralisch überlegenes Asset.
Keine Entwertung, keine Manipulation durch zentrale Emittenten. Dezentral. Global zugänglich.
Aber als Vater gilt meine Loyalität in erster Linie meiner Familie.
2021 habe ich nie auch nur daran gedacht, zu verkaufen.
Heute? Wenn ich für meine Familie verkaufen müsste – ich würde keine Sekunde zögern.
Meine Aufgabe ist es, für meine Familie zu sorgen und sie zu schützen.
Ich bin Verwalter unseres Kapitals.
Und ich muss sicherstellen, dass sie in allen Szenarien abgesichert sind.
Das bringt große Klarheit. Und macht Prioritäten einfach.
Wenn du dich dabei ertappst, Bitcoin gegenüber deiner Familie, einem höheren Ziel oder sogar deiner eigenen Gesundheit loyaler zu sein – überlege dir, ob das dich vielleicht zu Entscheidungen führt, die du später bereust.
Vielleicht auch nicht. Aber zumindest solltest du es prüfen.
Nimm das nicht als bärischen Post.
Dieser aktuelle Dip hat viele Longs liquidiert.
Und es ist gut möglich, dass er uns erlaubt, dieses Jahr noch deutlich höher zu steigen.
Aber wenn 4-Jahres-Zyklen immer noch eine Rolle spielen, dann sind wir jetzt nahe am Ende dieses Zyklus.
Und vielleicht hilft eine dieser Lektionen dem einen oder anderen von euch, Fehler zu vermeiden, die ich damals gemacht habe. 🫡
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Replies (3)
bitcoin ist geld, ein mittel zum zweck
Run Knots... Bevor es zu spät ist...
Teile sehr viele deiner Aussagen. Ich finde es aber auch spannend zu sehen, dass aktuell doch sehr viele über Verkäufe nachdenken und darüber kommunizieren. Könnte ebenso ein Indikator sein, dass das Top noch nicht da ist oder der nächste Bärenmarkt vielleicht nicht so heftig wird, wie die letzten. Ich selbst spiele das Spiel wahrscheinlich etwas anders. So nutze ich seit etwas mehr als einem Jahr zum Beispiel eine Debitkarte auf die ich mal paar Sats gekauft habe, um damit ein paar meiner Einkäufe tätigen zu können. So spüre ich die gestiegene Kaufkraft in meinem täglichen Leben, gewinne somit quasi an Zeit und brauche mir über Zyklen, Charttechnik und Co. keine Gedanken zu machen.
Stack, hodl, spendl, repeat.