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El Bademantel Ambassador
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Erstmal ein großes Dankeschön, dass du dir auch den zweiten Teil der Amischen Geschichte und Kultur gönnst. Kommen wir der Antwort auf die Frage näher, inwiefern es sich bei den Amischen um eine dezentrale Gesellschaft handelt. DIE AMISCHEN, der 2. TEIL Jakob Ammann (1644* - 1730*) wuchs in Erlenbach in der Schweiz auf und starb im Alter von 86 Jahren im Elsass. Er war 1693 der Gründer der Amischen, einer täuferisch-protestantischen Glaubensgemeinschaft, die sich aufgrund von unterschiedlichen Auffassungen über Gemeindepraktiken von den Mennoniten abspaltete. Ammann legte Wert auf eine noch strengere Auslegung der Bibel, insbesondere des Neuen Testaments, eine einfache Lebensweise und eine deutliche Abgrenzung von der weltlichen, auch staatlichen Gesellschaft. In möchte dir die Unterschiede darlegen, die es zwischen Amischen und Mennoniten recht klar zu erkennen gibt. Es gibt dir ein besseres Verständnins dafür, was Jakob Ammann mit strengerer Auslegung der Bibel im Sinne hatte. 1. Lebensstil und Technologie Amischen: - Sie leben sehr traditionell und lehnen viele moderne Technologien ab (z. B. Elektrizität, Autos, Radio, TV, Computer, oft auch Telefone), um sich von der „Welt“ abzugrenzen. Regeln variieren je nach Gruppe (z. B. Old Order, Swartzentruber, New Order, Tobe, Beachy usw.). - Wenn Amische arbeiten gehen, z.B. in der Möbelfertigung, ist den allermeisten Elektrizität jedoch erlaubt - Nutzen Pferdekutschen (Buggys) und traditionelle Landwirtschaftsmethoden. - Strikte Kleidungsvorschriften (einfache, einheitliche Kleidung, oft ohne Knöpfe bei konservativen Gruppen). - keine arrangierten Ehen, man muss aber ehrlich ansprechen, dass es sich häufiger um entfernte Cousins oder Cousinen handelt - beim kennenlernen fragt der Mann die Frau, nicht anders herum Mennoniten: - Größere Bandbreite an Lebensstilen, von konservativ bis modern. Viele Mennoniten (besonders „moderne“ Gruppen) nutzen Elektrizität, Autos und moderne Technologien. - Konservative Mennoniten (z. B. Old Order Mennoniten) ähneln den Amishen in Kleidung und Lebensstil, fahren aber dennoch oft Autos (meist schwarze) statt Buggys. - Kleidung ist bei konservativen Mennoniten schlicht, aber oft weniger streng geregelt als bei Amischen. - nutzen bspw. Adblocker oder Porno Blocker - für gewöhnlich lässt man sich nicht scheiden, man sucht die Eheberatung auf - breit aufgestellter Genpool, da Mennoniten weltweit zu finden sind 2. Gemeindestruktur und Regeln Amischen: - Starke Betonung der Ordnung (Gemeinderegeln), die das tägliche Leben detailliert regelt (z. B. Technologie, Kleidung, soziale Interaktionen). - Strenge Meidung (Shunning): Mitglieder, die gegen die Ordnung verstoßen, können ausgeschlossen und gemieden werden, sogar von der eigenen Familie. - Gottesdienste finden oft in Privathäusern statt, nicht in Kirchenbauten. Die Abwesenheit klar erkennbarer Kirchen tragen zur Dezentralität bei. Vor allem auch, weil die Gottesdienste geografisch rollieren. Die Austragungsorte wechseln reihum in der Gemeinde Mennoniten: - Weniger strikte Regeln, mehr Flexibilität in der Gemeindeorganisation. Meidung wird bei konservativen Mennoniten praktiziert, ist aber oft weniger konsequent. - Gottesdienste finden häufig in Kirchen oder Versammlungshäusern statt. - Größere Vielfalt an Gemeinden, von konservativ (ähnlich den Amishen) bis progressiv (ähnlich den evangelikalen Christen). 3. Haltung zur Außenwelt Amischen: - Starke Abgrenzung von der modernen Gesellschaft („Trennung von der Welt“), um die Reinheit der Gemeinschaft zu bewahren. Allerdings auch, um ein sorgenfreieres Leben zu führen. Viele Amische bewerten weltliche Nachrichten als negativ beeinflussend. - Begrenzter Kontakt mit Nicht-Amishen; Kinder besuchen eigene Amische Schulen bis zur 8. Klasse. - Wenig bis keine Beteiligung an politischen oder gesellschaftlichen Aktivitäten (z. B. Wahlen, Militärdienst). Mennoniten: - Offener für Interaktion mit der Außenwelt, besonders bei progressiven Gruppen. Viele Mennoniten engagieren sich in Missionstätigkeiten, humanitärer Arbeit oder Bildung, Amische missionieren eher nicht. - Kinder besuchen oft öffentliche Schulen oder mennonitische Privatschulen, und höhere Bildung ist häufiger. - Einige Mennoniten beteiligen sich an gesellschaftlichen und politischen Prozessen. 4. Pazifismus und Spiritualität Amischen: - Streng pazifistisch, lehnen jegliche Gewalt und militärischen Dienst ab. - Spiritualität ist stark gemeinschaftsorientiert, mit Fokus auf Gehorsam gegenüber der Ordnung und traditionellen Praktiken. Wenig Betonung auf individuelle Bekehrung oder Mission. Mennoniten: - Ebenfalls pazifistisch, aber einige moderne Mennoniten sind weniger strikt. - Größere Betonung auf persönliche Bekehrung, Evangelisation und Missionsarbeit, besonders bei progressiven Gruppen. Konservative Mennoniten ähneln den Amishen in ihrer Spiritualität. 5. Demografische Unterschiede Amischen: - Leben hauptsächlich in ländlichen Gebieten der USA (z. B. Pennsylvania, Ohio, Indiana) und Kanada. In Europa gibt es kaum noch Amische. - Homogenere Gemeinschaften mit einheitlicherem Lebensstil. Mennoniten: - Weltweite Verbreitung (USA, Kanada, Afrika, Asien, Lateinamerika) durch Missionsarbeit. - Vielfältigere Gemeinschaften, von sehr konservativ bis stark angepasst an die moderne Gesellschaft. Wann werden die Amischen getauft? Die Taufe findet typischerweise im späten Jugendalter oder frühen Erwachsenenalter statt, meist zwischen 16 und 25 Jahren Am häufigsten werden junge Erwachsene um die 18–21 Jahre getauft, nachdem sie ihre Entscheidung reiflich überdacht haben Taufen werden oft im Frühjahr oder Herbst durchgeführt, in der Regel während eines Gottesdienstes, der alle zwei Wochen stattfindet. Die genaue Zeit variiert je nach Gemeinde, genauso wie der Ort. Wichtiges Attribut der Dezentralität. Die Taufe ist eine vollkommen freiwillige Entscheidung. Sie erfolgt nach der Phase der “Rumspringa” (eine Zeit, meist ein Jahr, in der Jugendliche die Außenwelt komplett frei erkunden können) und setzt voraus, dass die Person sich bewusst für das Leben in der Amishen Gemeinschaft und die Einhaltung der Ordnung (Gemeinderegeln) entscheidet. Auswanderungswelle Aufgrund der Verfolgung in Europa sahen sich Amische und Mennoniten zunehmend gezwungen, ihre Heimat für immer zu verlassen. William Penn, ein Quäker, gründete in den späteren USA die Quäker-Kolonie, die später zum Bundesstaat Pennsylvania wurde. Penn spielte eine entscheidende Rolle bei der Auswanderung der Amischen und Mennoniten. Aber Moment, Quäker? Was ist das nun wieder…? Die Geburtsstunde der Quäkerbewegung wird oft auf das Jahr 1648 datiert, als sich erstmals eine Gruppe unter der Bezeichnung "Kinder des Lichts" in Mansfield (England) traf. George Fox spielte eine zentrale Rolle bei der Vereinigung dieser Gleichgesinnten. Der Name "Quäker" (vom englischen "to quake" = zittern) war ursprünglich ein Spottname, der sich aus der Art und Weise entwickelte, wie George Fox einige Richter ermahnte, vor dem Wort Gottes zu zittern. Prinzipien der Quäker - Gleichheit: Alle Menschen sind vor Gott gleich, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Status. Dies führte zu frühem Engagement gegen Sklaverei und für Frauenrechte. - Frieden / Pazifismus: Ablehnung und Abstinenz von Gewalt, Krieg und Militärdienst. Suche nach friedlichen Lösungen für Konflikte. - Einfachheit: Streben nach einem einfachen Lebensstil, frei von unnötigem Materialismus und Prunk, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. - Integrität / Wahrheit: Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit in allen Lebensbereichen; das Wort eines Quäkers ist sein Eid. - Gemeinschaft: Große Bedeutung der gemeinschaftlichen Unterstützung und des gemeinsamen Suchens nach dem Willen Gottes. - Soziale Gerechtigkeit: Aktives Engagement für die Rechte der Benachteiligten und für eine gerechtere Welt. Wir sehen somit einige Attribute und Prinzipien, die denen der Amischen sehr nahe kommen, oder gar übereinstimmen. Am 4. März 1681 erhielt William Penn eine Königliche Charta von König Karl II. von England, die ihm ein großes Stück Land in Nordamerika zusprach. Dies geschah zur Begleichung einer beträchtlichen Schuld (16.000 Pfund), die der König Penns Vater, Admiral Sir William Penn, schuldete. Admiral Penn unterstützte zuvor die englische Marine aus eigener Tasche und William, sein Sohn, erbte die Schuld des Königs an die Familie Penn. König Charles II. benannte die Kolonie zu Ehren von Penns Vater "Pennsylvania", was wörtlich "Penns Wälder" bedeutet. William Penn selbst hegte den Wunsch, in seiner Kolonie ein "heiliges Experiment" der brüderlichen Liebe, Religionsfreiheit und Toleranz zu verwirklichen. Nahezu logisch nannte er die Hauptstadt seiner Quäker-Kolonie: Philadelphia - altgriechisch: brüderliche Liebe Migration der Amischen Frühestes Datum: Die erste bedeutende Auswanderung von Amischen begann um 1717–1730. Konkrete Aufzeichnungen zeigen, dass einige Amische Familien aus der Schweiz, dem Elsass, Schwaben und der Pfalz (Süddeutschland) in den 1720er Jahren nach Pennsylvania auswanderten. Dies war Teil einer größeren Migration von Täufern, einschließlich Mennoniten, in die Kolonien. Hauptzeit der Migration: Die meisten Amishen wanderten zwischen 1730 und 1750 aus. Ein oft erwähntes Datum ist 1737, als eine Gruppe Amischer Familien, darunter die Familien Lehman, Sontag und Schreiber, nach Pennsylvania kam. Diese Familien gelten als einige der ersten dokumentierten Amishen in Nordamerika. - Im 18. Jahrhundert war die Auswanderung bereits signifikant, wobei Pennsylvania das bevorzugte Ziel war. Schätzungen gehen von mehr als 100.000 Deutschen aus, die in diesem Jahrhundert in die amerikanischen Kolonien auswanderten. - Zwischen 1816 und 1914 wanderten über 5,5 Millionen Deutsche in die Vereinigten Staaten aus, sicher waren auch einige Amische unter ihnen, der Löwenanteil war jedoch bereits ausgewandert. Im folgenden Beispiel können wir eine Namensliste von Einwanderern begutachten. Es ist die Namensliste der Einwanderer des Schiffes “Charming Nancy of London” Eid auf den König abgelegt am 08.10.1737 - Ab Rotterdam/ Plymouth Dieser Link bietet einen Eindruck über die Überfahrt: moderner Nachbau eines der Charming Nancy ähnelnden Schiffes Die Reise der “Charming Nancy” als Beispiel 28.06.1737 Rotterdam - Plymouth 17.07.1737 Plymouth - Philadelphia 18.09.1737 Ankunft in Philadelphia - nach 83 Tagen “Am 8. Oktober 1737 besuchten Andreas und Maria Magdalena das Gerichtsgebäude in Philadelphia, um diese Eide abzulegen. Andreas unterschrieb eigenhändig, während eine dritte Person für Maria Magdalena mit „Ehefrau“ unterschrieb.” Die ersten Amischen verließen Europa in den 1720er bis 1730er Jahren, mit einer gut dokumentierten Ankunft um 1737 in Pennsylvania. Aufzeichnungen wie Schiffslisten, Kirchenbücher und europäische Archive bestätigen diese Migration. Die genaue erste Auswanderung ist schwer auf einen einzigen Tag oder eine einzelne Person zu pinpointen, aber die 1730er Jahre markieren den Beginn der bedeutenden Amischen Präsenz in Nordamerika. Im Buch “Unsere Leit” beschreiben die Amischen ihre Ursprünge selbst sehr gut, ich konnte ein Blick in dieses Buch werfen. Die Überfahrt war auch für damalige Verhältnisse aüßerst beschwerlich, es war leider normal, dass bis zu einem Viertel der Reisenden während der Fahrt verstarb. Vor allem Ältere und Kinder traf dieses dramatische Schicksal. Die Ursprünge der Amischen in den USA sind auf etwa 200 Familien zurückzuführen. Aus ihnen sind heute 400.000 Menschen geworden. Diese Zahl verdoppelt sich gegenwärtig alle 20 Jahre. Kauf von Land In Pennsylvania angekommen, kauften sich die Amischen Familien zügig Land. Von wem eigentlich? Ich finde eine sehr spannende, wenn auch traurige Geschichte. Erinnerst du dich noch an William Penn? Er legte großen Wert auf friedliche Beziehungen zu den indigenen Völkern. Anders als viele andere Kolonisatoren versuchte er, das Land von den Ureinwohnern zu kaufen, anstatt es gewaltsam zu annektieren. Die wichtigsten indigenen Stämme in der Region des heutigen Pennsylvania zur Zeit der europäischen Kolonialisierung waren die Lenni Lenape (Delaware) und die Susquehannock. William Penn schloss mehrere Verträge mit den Lenni Lenape ab, um Land für seine Kolonie zu erwerben. Der berühmteste dieser Verträge ist der sogenannte "Great Treaty" oder "Treaty of Shackamaxon" (manche Historiker bezweifeln, ob dieser eine einzelne formale Zeremonie war oder eher eine Reihe von Vereinbarungen). Penns Ansatz war darauf ausgerichtet, die Ureinwohner nicht zu verdrängen, sondern Land von ihnen zu erwerben. Die Amischen kamen, wie wir inzwischen wissen, jedoch erst Jahrzehnte nach diesen Vereinbarungen in die Quäker-Kolonie. William Penns Nachfahren verfolgten bedauerlicherweise einen anderen Weg, sie betrogen die Indigenen massiv. Durch den berüchtigten “Walking purchase” kam es zu einer betrügerischen und höchst unfairen Landnahme der Nachfahren Penns. Das Abkommen zwischen den Lenni Lenape und Penns Nachfolgern beruhte auf einem alten, fragwürdigen und möglicherweise gefälschten Dokument aus dem Jahre 1686, das eine Landabtretung in Pennsylvania vorsah, die so weit reichte, wie ein Mann in anderthalb Tagen gehen konnte. Die Lenni Lenape hatten eine traditionelle "Begehung" im Sinn: einen gemächlichen Spaziergang entlang des Flusses, der etwa 20-30 Meilen (ca. 30-50 km) abdecken sollte. Die Penn-Söhne hingegen hatten eine ganz andere Vorstellung: Sie ließen den Pfad vorab roden, engagierten drei der schnellsten Läufer der Kolonie (die für einen Marathon trainiert hatten) und begleiteten sie mit Pferden und Booten, um sie mit Proviant zu versorgen und über Hindernisse zu helfen. Die Läufer rannten größtenteils, anstatt zu gehen. Statt der erwarteten 20-30 Meilen legten die Läufer in anderthalb Tagen unglaubliche 64 Meilen (über 100 km) zurück. Die "Begehung" führte in einem nordwestlichen Bogen weit ins Landesinnere, weit über das hinaus, was die Lenape jemals erwartet oder beabsichtigt hatten. Das Ergebnis war der Verlust einer riesigen Fläche von etwa 1,2 Millionen Acres (etwa die Größe des heutigen Bundesstaates Rhode Island oder ungefähr 4.800 Quadratkilometer) – darunter einige der besten Jagdgründe der Lenni Lenape – in Zentral- und Ost-Pennsylvania. Dies ist das Land, auf dem die Amischen bis heute leben. Sie kauften das Land also von den Söhnen William Penn´s. Den Amischen ist hier kein Vorwurf zu machen, ich bezweifle, dass sie die Vorgeschichte des von ihnen akquirierten Landes kannten. Ich finde es dennoch wichtig, es in den Artikel mit aufzunehmen. Auf den sattgrünen Wiesen, den fruchtbaren Böden Pennsylvanias, gründeten die Amischen also ihre Siedlungen, die es auch heute noch gibt. Namen bekannter Amischen-Gemeinden: Manheim Kempton Hamburg Strasburg Kleinfeltersville Kinzers Berlin Steuben Im abschließenden dritten Teil der Serie werde ich mich bemühen, dir das Leben der zeitgenössischen Amischen näherzubringen und wir werden die Aspekte der Dezentralität kennenlernen. Handelt es sich tatsächlich um eine dezentral organisierte Gesellschaft ohne Herrscher? Weiterhin dürften Kennern der “Österreichischen Schule” einige Parallelen zu jener auffallen. To be continued…
"Ein guter Patriot z.B. trägt seine Opfer auf den Altar des Vaterlandes;daß aber das Vaterland eine Idee sei, läßt sich nicht bestreiten, da es für geistesunfähige Tiere oder noch geistlose Kinder kein Vaterland und keinen Patriotismus gibt." Max Stirner
DIE AMISCHEN In den vergangenen Monaten schweifte mein Interesse zunehmend von Bitcoin betreffenden Kernthemen ab. Wirtschaft, sprich Makroökonomie langweilte mich und sog eher Energie aus mir, als dass ich in der Berichterstattung irgendeinen Mehrwert erkennen konnte. Wir können den in Zeitlupe gegen die Wand fahrenden Fiat-Zug nicht stoppen. Wirtschaftsdaten werden ohnehin geschönt, im Verborgenen gehalten oder gänzlich eingestellt, Grüße an die Federal Reserve. Beim großen Knall, sollte er überhaupt eintreten, wird mein Interesse sowie die Berichterstattung sicherlich kurzfristig zurückkehren. Meine dadurch verfügbar gewordene Zeit nutzte ich, um vor einigen Monaten abends vermehrt YouTube Videos zu konsumieren. Ich stieß dabei auf Peter Santenello, dem ich hiermit sehr danke. Peter ist ein reichweitenstarker Vlogger und bereist die USA. Er verfolgt das Ziel, alle Bundesstaaten und ihre Bewohner kennenzulernen. Dabei meidet er Großstädte und fährt lieber die ländlichen Gebiete an. Dank seiner Bekanntheit sind einige Menschen bereits im Vorfeld von seinen Reiseplänen informiert. Somit hat Peter regelmäßig hochinteressante Gesprächspartner. So auch in Holmes County, Ohio. Hier beginnt auch meine Reise, die Recherche-Reise. Ähnlich wie Peter, fesselte mich das Interesse am Leben der Amishen vom ersten Moment, denn, wie sich so oft herausstellt, kannte ich allerhöchstens Partikel der Oberfläche über die Gesellschaft und Kultur der Amischen. Die typischen Klischees eben: “Die fahren nur Kutsche, lehnen sämtliche Technologien ab, sind rückständig usw.“ Beim Eintritt in diesen Kaninchenbau war mir natürlich noch nicht die Tragweite klar. Das Ausmaß meiner späteren Erkenntnis war noch nicht zu greifen. Monate später: Ich habe zig Dokus verschlungen, öffentlich rechtliche, private (Dokus von Vloggern) Ich bilde mir ein, nun über ein bedeutend klareres Bild zu verfügen und möchte berichten, inwieweit die Amishen sich die Attribute der Dezentralität zu Nutze machen. Folge mir in den Kaninchenbau :) DIE AMISCHEN Wie immer, muss man zu Beginn in der Geschichte herumwühlen, um die Wurzeln zu greifen. Beginnen wir daher mit dem Jahr 1517. 1517? Moment… da war etwas… 31.10.1517 - nein, für die Veröffentlichung des Bitcoin White Papers sind wir Jahrhunderte zu früh, dennoch kennen viele dieses Datum natürlich gut: Martin Luther schlägt 95 Thesen an die Schlosskirche Wittenberg In der Folge bewirkte dies die Reformation und die Trennung von Staat und Kirche. Vermutlich wählte Satoshi Nakamoto dieses Datum daher nicht zufällig. Martin Luther stellte die Autorität des Papstes und bestimmte Praktiken der katholischen Kirche in Frage, insbesondere den Ablasshandel. Er betonte die alleinige Autorität der Bibel (Sola Scriptura) und die Rechtfertigung allein durch den Glauben (Sola Fide). Seine Übersetzung der Bibel ins Deutsche hatte enormen Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Sprache und ermöglichte es dem Volk, die Heilige Schrift selbst zu lesen. Bis heute lesen und lehren alle Amischen übrigens die originale deutsche Luther Bibel. Was bewirkte Luther? Er inspirierte: -Die Entstehung des Protestantismus und verschiedener protestantischer Kirchen (Lutheraner, Reformierte, etc.). -Andere Reformatoren wie Johannes Calvin und Ulrich Zwingli, obwohl diese auch eigene theologische Akzente setzten. -Bewegungen, die eine stärkere Betonung der Bibel und der persönlichen Glaubensbeziehung suchten, was indirekt auch spätere Strömungen wie Teile des Puritanismus und die Täuferbewegung beeinflusste (obwohl diese sich unabhängig entwickelten). -Das theologische Denken und die Kirchenlandschaft in Europa und später in der Welt nachhaltig. -Das Individuum in seinem Gewissen vor Gott und trug so zu einem veränderten Menschenbild bei. Um uns langsam den Amischen zu nähern, müssen wir noch einen Zwischenschritt besprechen. Bereits acht Jahre nach Luthers Thesen entstand in der Schweiz die sogenannte Täuferbewegung (Anabaptisten). Man kann deren Entstehung ziemlich gut auf das Jahr 1525 festnageln. Auch die Amische Chronik “Unsere Leit” bestätigt dieses Jahr. Sie lehnten im Gegensatz zu Martin Luther die Kindertaufe ab und forderten eine Taufe auf freiwilliger Glaubensbasis. Die Entscheidung, der Kirche beizutreten, sollte bewusst getroffen werden können, also als Erwachsener Mensch. Genauer gesagt markiert die erste Erwachsenen-Taufe am 21. Januar 1525 den Beginn der Bewegung. An diesem Tag tauften eine Gruppe radikaler Reformatoren, darunter Konrad Grebel, Felix Manz und Georg Blaurock, einander in Zürich, nachdem sie sich von der reformierten Kirche unter Ulrich Zwingli abgespalten hatten. Trennung von “Staat, Geld” und Kirche Täufer forderten eine klare Trennung zwischen weltlicher und geistlicher Autorität. Sie lehnten die Einmischung des Staates in Glaubensfragen ab und verweigerten anders als Luther oft den Eid oder militärische Dienste. Die Täuferbewegung breitete sich schnell in der Schweiz, Süddeutschland, Österreich und dem Elsass aus, trotz heftiger Verfolgung durch katholische und protestantische Behörden. Zürich gilt somit als Geburtsort der Täuferbewegung. DIE MENNONITEN Die Mennoniten und Amishen haben gemeinsame Wurzeln in der Täuferbewegung des 16. Jahrhunderts, unterscheiden sich jedoch in ihrer Lebensweise, Glaubenspraxis und Haltung zur modernen Welt. Der Begründer der Mennoniten ist Menno Simons (ca. 1496-1561). Menno Simons war ein ehemaliger katholischer Priester aus Friesland (heutige Niederlande/Norddeutschland), der sich um das Jahr 1536 der Täuferbewegung anschloss. Menno Simons spielte eine entscheidende Rolle bei der Organisation und Konsolidierung der gewaltlosen Täufer nach den dramatischen Ereignissen von Münster (dem sogenannten Täuferreich von Münster Februar 1534 bis Juni 1535). Seine Lehren und Schriften prägten die Bewegung so stark, dass ihre Anhänger bald als "Mennoniten" bekannt wurden, um sich von anderen, gewalttätigeren Täufergruppen abzugrenzen. Anmerkung: Das "Täuferreich" Radikale Umgestaltung: Unter der Führung von Jan Matthys und später Jan van Leiden wurde die westfälische Stadt Münster zu einem theokratischen Staat. Vertreibung der "Gottlosen": Nicht-Täufer (Katholiken und Lutheraner) wurden aus der Stadt vertrieben oder zur Taufe gezwungen. Gütergemeinschaft: Das private Eigentum wurde abgeschafft, und eine Art Gütergemeinschaft wurde eingeführt. Geld wurde verboten. Polygynie (Vielweiberei): Jan van Leiden führte die Polygynie ein, was besonders schockierend für die Zeitgenossen war und oft als Zeichen des Verfalls und der Perversion der täuferischen Lehre angesehen wurde. Er selbst nahm zahlreiche Frauen. Königreich Zion: Jan van Leiden rief sich zum König des "Neuen Jerusalems" oder "Königreichs Zion" aus und herrschte mit diktatorischer Gewalt. Apokalyptische Erwartung: Die Täufer lebten in der Erwartung des nahen Weltuntergangs und der Wiederkunft Christi. Durch dieses Terrorregime erlangte die Täuferbewegung einen extrem schlechten Ruf. Es ist anzunehmen, dass aufgrund der Ereignisse des “Täuferreichs” die Verfolgungen und Verurteilungen der Täufer zunahmen. Die breite, öffentliche Meinung gegnüber den Täufern wurde immer feindseliger. Das rief Gewalt ablehnende Täufer wie Menno Simons auf den Plan, die versuchten dieses Image umzukehren. Mit eher geringem Erfolg. Es erinnert mich persönlich an das Dilemma, Menschen zu erklären, dass der Stromverbrauch des Bitcoin Netzwerks sogar zuträglich ist, wohingegen die breite Masse den unfassbar schlimmen “Energieverbrauch ganzer Länder” vorgegaukelt bekommt und dieses Narrativ glaubt. Im nächsten Teil werden wir uns der Entstehungsgeschichte der Amischen zuwenden und erfahren, wann, wohin und warum Amische dorthin auswanderten…
Der gestrige Space über die Amischen ist Geschichte, mein erster Artikel nun live auf substack. Ich bin aufgrund des Feedbacks überzeugt davon, dass wir vielen Menschen eine völlig neue Sichtweise auf das Leben der Amischen ermöglichen konnten. Ähnlich wie beim Eintritt in den Bitcoin Space wurde gestern mit diversen Vorurteilen aufgeräumt. Die parallelen zur österreichischen Schule sowie dem Voluntarismus sind hoffentlich gut verständlich erklärt worden. Ich werde mehrere Teile auf substack veröffentlichen, um die Leser nicht mit der Menge an Informationen zu überrollen. Wie eingangs erwähnt, ist der erste Teil nun frei verfügbar. Viel Spaß :)
Worüber ich mich sehr freuen würde? Wenn du am kommenden Sonntag um 20 Uhr LIVE ausnahmsweise beim Stammtisch auf "X" dabei bist und etwas möglicherweise völlig Neues zu dezentralen Gesellschaften erfährst. Wir werden einen Mennoniten zu Gast haben und über das Leben der Amishen sprechen
"Das ist der Sinn der 'Seelsorge', daß meine Seele oder mein Geist gestimmt sei, wie Andere es recht finden, nicht wie Ich selbst möchte." Max Stirner
Meine Mutter bestellt oft Bücher, die sich nicht im Bestand der Bibliothek befinden. Noch nie gab es Probleme Bis... "Die gefährlichste aller Religionen" Larken Rose Wie nennt man diesen Vorgang? image
"Ist die Sache der Menschheit nicht eine - rein egoistische Sache? Die Patrioten fallen im blutigen Kampfe oder im Kampfe mit Hunger und Not; was fragt das Volk darnach? Das Volk wird durch den Dünger ihrer Leichen ein "blühendes Volk"! Die Individuen sind "für die große Sache des Volkes" gestorben und das Volk schickt ihnen einige Worte des Dankes nach und - hat den Profit davon. Das nenn Ich Mir einen einträglichen Egoismus." Max Stirner
Ich dachte, Hayeks "Der Weg zur Knechtschaft" sei bereits eine Herausforderung gewesen, doch Stirners "Der Einzige und sein Eigentum" setzt nochmal einen drauf Wem geht es ähnlich? Nicht falsch verstehen, finde das Werk hochinteressant "I thought Hayek's 'The Road to Serfdom' was already challenging, but Stirner's 'The Unique and Its property' really takes it to another level." "Who feels the same way?" "Don't get me wrong, I find the work highly interesting."
Einfach großartig @Kanuto macht es möglich und realisiert das ultimative 🟠🟠🟠🟠 gewinnt Wir sind so dankbar 🧡🧡🧡🧡 gewinnt, jetzt wieder mit je EINUNDZWANZIG Steinen (Wir hatten drei Steine verloren...) image
es ist passiert Bei einem gestrigen Kindergeburtstag sprach mich jemand auf Bitcoin an "du brauchst dann keine Bank mehr und dir kann niemand das Geld nehmen" krasse Erfahrung... nach sieben Jahren Ich ließ ihn für etwa 5-10 Minuten reden und lauschte interessiert. Danach erzählte er mir von "anderen Projekten" Ich outete mich als jemand, der einzig und allein Bitcoin als Lösung für sich selbst und seine unmittelbare Umwelt sieht. Er verließ kurz danach den Tisch und ging auf den Balkon...^^
Grüße vom Nationalen Bitcoin Tag aus Utrecht😉 Alle laufen hier in Orange, bzw. Oranje rum, um den Königsgeburtstag zu feiern #Koningsdag    in den Niederlanden ermöglicht u.a. jedem, auf gekennzeichneten Flächen einen Flohmarkt zu veranstalten
Während TwentyOne die News bestimmt, stelle ich eigenes Geschirrspülmittel her Warum? Und wie geht das? 1. Ich kann bei Gekauftem nicht entscheiden, was enthalten ist 2. Es gibt eine Möglichkeit, es so natürlich wie möglich herzustellen 3. Ich gebe ein Beispiel Mische folgende Zutaten: 1 Teil Aktiv Natron (Heitmann, DM, 6,56€ je Kilo) 1 Teil Soda (Heitmann, DM, 3,30€ je Kilo) 1 Teil Zitronensäure Pulver (Heitmann, DM, 9,29€ je Kilo) 0,4 Teile Spülmaschinensalz (Alpensalz claro, DM, 1,95€ je Kilo) 15 Tropfen Bio Zitronen Öl (Heldengrün, 14,35€) Ich denke für ein Kilo sind somit ca. 20,00€ fällig, du hast jedoch die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe Ja, ich nehme an, dass Heitmann hier kein natürlich vorkommendes Natron oder Soda verwendet, sondern diese chemisch herstellt. Dennoch sind sie dem Naturpodukt im Prinzip identisch. Nochmal das Rezept in kurz: 1 Teil Aktiv Natron 1 Teil Reine Soda 1 Teil Zitronensäure Pulver 0,4 Teile Spülmaschinensalz 15 Tropfen Bio Zitronen Öl Bin auf den ein oder anderen Kommentar gespannt: Macht ihr das bereits, ist das neu für euch, mache ich das falsch?
Buzzbot @ Nostr Ich habe auf Nostr gerade ein neues Feature ausprobiert, den BUZZBOT Während man auf Twitter und anderen zentralen Plattformen selbst das Produkt ist, kann man auf Nostr nun Reichweite mit Sats erzielen, indem man die Community zur Interaktion anregt Wie? In den Post fügst du: @buzzbot und den Betrag in Satoshis, den du "verteilen" möchtest ein Beispiel: @buzzbot 5000 Du erhältst dann, evtl auch in den "Sonstigen", eine private Nachricht vom Buzzbot. Es ist eine schlichte Lightning Invoice (Rechnung), die du innerhalb von 15 Min. begleichst. Es gibt eine Gebühr in Höhe von 10%. Also zahlst du 5500 Satoshis image Follower können, in dem sie mit meinem Post interagieren, nun automatisch an der Verlosung einer sog. "Bounty" teilnehmen, also einen kleinen Gewinn erhalten. Bisher teilt Buzzbot das in 70/10/10/10 auf Diese Aufteilung ist NOCH fix image Hier nochmal mein Post auf Nostr: Let's try this @buzzbot 5000 Quizfrage Warum brauchten die Spanier (Hernan Cortes) für die Eroberung des Aztekenreiches lediglich zwei Jahre, für das Volk der Apachen jedoch 250 Jahre? image Warum das alles? Lesen wir erneut: ✅ 5000-sats noch 24h Schatzsuche ! Gewinne in vier verschiedenen Kategorien: - der Top zapper erhält 3500 sats - ein zufälliger Like gewinnt 500 sats - ein zufälliger Repost gewinnt 500 sats - ein zufälliger Kommentar gewinnt 500 sats Während ihr auf zentralen Plattformen mit euren Daten zahlt man auf dem dezentralen Protokoll Nostr für seine Anhänger Ich entscheide über Summe X und rege euch an, mit meinem Post zu interagieren, da ihr Satoshis gewinnen könnt Ich finde diese Art und Weise deutlich charmanter als auf zentralen Plattformen mit giveaways zu arbeiten um nach Interaktion zu "betteln" wobei im wesentlichen die zentrale Plattform den Gewinn einstreicht Und was gewinne ich? Nun, die Spekulation wäre, mehr Zaps zu erhalten, als die Bounty groß ist. Weiterhin kann ich mehr Aufmerksamkeit und Reichweite erzielen, wenn mir mein Post besonders wichtig ist, weil ich viel Zeit und Arbeit investiert habe Nach einer Stunde...👍 Sobald Nutzer die Funktionalität des Bots verinnerlicht haben, dürften diese Zahlen weiter steigen Ich werde aber lange nicht jeden Post mit einer Bounty versehen, ich werde nur Recherchen und Posts mit gewisser Wichtigkeit (für mich) damit versehen Mein Fazit: funktioniert und ist eine tolle Sache